Wochenrücklick KW 24 2023
Ich habe mich diese Woche ja schon einmal kurz gemeldet, weil ich mich darüber gefreut habe, das wir mit zwei AGG Klagen erfolgreich waren, wobei in einem Fall der Vergleich noch nicht rechtskräftig ist.
Was mich besonders motiviert hat daran, war, daß ich genau weiß, dass nur wenige Kolleginnen oder Kollegen den Mandanten zur Klage geraten hätten.
Natürlich kann künstliche Intelligenz uns Rechtsanwälten helfen, Klagen zu erstellen, aber das Gefühl, die Judiz dafür, ob ich klage, das ist – jedenfalls Stand heute – zu 100 % Erfahrung.
Dieses Gespür ist in zahllosen Verhandlungen antrainiert, sie ist das Ergebnis harter Arbeit.
Die Forderung bei Kündigungsschutzklagen in puncto Abfindung ist bei mir grundsätzlich an den Erfolgsaussichten im Kündigungsschutzprozess orientiert und nur selten an dieser unsäglichen Formel „pro Beschäftigungsjahr/halbes Gehalt“.
Wenn ich weiß, daß das Gericht noch Informationen braucht, darf ich meinem Mandanten im Gütetermin eben nicht schon zu einem Vergleich raten, sondern ich muss dann gegebenfalls auf den Kammertermin oder vielleicht sogar das Urteil oder den Beschluss der 1. Instanz abwarten.
Solche Erfolge bedürfen der absoluten Transparenz gegenüber den Mandanten.
Ich muss ehrlich sein und sagen, daß im ungünstigsten Fall nicht mehr steht als eine dicke Null.
Das ist das Schwierige – wohl in jedem Beruf – nämlich, daß der Weg zum Erfolg von Misserfolgen begleitet wird.
Aber nur wer kämpft, kann gewinnen und nicht selten braucht Erfolg Zeit.
In meinen Seminaren sage ich meinen Teilnehmern daher immer wieder, daß ich meine heutige Sicherheit im Gerichtssaal nur dadurch erreicht habe, daß ich gegen die Angst des Scheiterns angerannt bin.
Ob ich mehr oder weniger Erfolg habe, hängt davon ab, wieviel Risiken ich bereit bin, einzugehen.
Der sichere Weg ist ok., ist aber möglicherweise dann aber nicht der, der mich zu meinem Wunschergebnis bringt.
Ich lasse meinen Mandanten daher immer die Wahl, Spaß habe ich an meinem Beruf am meisten, wenn mir Mandanten vertrauen und mit mir den Weg gehen, den sie wirklich wollen.
Deswegen lehne ich auch jedes Mandat ab, wo ich glaube, nicht gut genug zu sein für den Weg, den Mandanten zu gehen bereit sind.
Ansonsten war ich in der wunderschönen Stadt Dresden zu einem BetrVG 2 Seminar mit sensationellen Betriebsräten und einer tollen Seminarbetreuung. Harmonie pur! Dazu war ich untergebracht in einem Hotel, dass mit hervorragendem Personal besetzt war. Ich arbeite wirklich mit voller Begeisterung für meine Veranstalter.
Nächste Woche bin ich wieder in Dresden zum Betriebsrat 1 Seminar.
Ich genieße diese Zeit, denn ich tue nur das, was mir Freude macht.
Euch ein schönes Wochenende!